Interimmanagement (lateinisch ad interim ‚unterdessen‘, ‚einstweilen‘), oder auch Management auf Zeit, ist eine zeitlich befristete Art des betriebswirtschaftlichen Managements zur Lösung abgrenzbarer Problemstellungen.
Der Einsatz eines Interimmanagers bietet sich vor allem in den folgenden Fällen an:
- Es gibt eine operative Vakanz, weil eine Führungskraft oder ein Mitarbeiter bspw. krankheitsbedingt für längere Zeit ausfällt oder kurzfristig das Unternehmen verlassen hat.
- Ein Unternehmen hat ein Konzept zur Lösung einer bestimmten Herausforderung erstellt oder durch einen externen Unternehmensberater erstellen lassen. Für die Umsetzung fehlen nun die Kapazitäten und/oder die erforderlichen Qualifikationen – oder eigene Mitarbeiter sollen bewusst nicht eingesetzt werden.
- Ein Unternehmen oder ein Unternehmensteil ist kurzfristig in eine Schieflage geraten. Für eine eigene Konzepterstellung ist keine Zeit, vielmehr muss ein Interim-Manager kurzfristig stabilisierende Maßnahmen ergreifen und parallel ein Grobkonzept erarbeiten, um die erforderlichen Maßnahmen zu spezifizieren und Transparenz über das umzusetzende Projekt herzustellen und vor allem Führungskräfte und Mitarbeiter einzubinden.
Einsatz-Beispiele
1. Eine Führungskraft fällt krankheitsbedingt für längere Zeit aus. Das Aufgabenpaket dieser Führungskraft im laufenden Transformationsprojekt des Unternehmens muss kurzfristig übernommen werden. Interne Kapazitäten stehen hierzu nicht zur Verfügung. Der Gesellschafter bzw. die Geschäftsführung mandatieren einen Interim-Manager mit der Aufgabenstellung, kurzfristig die Aufgaben der ausgefällenen Führungskraft zu übernehmen.
Erfolgsfaktoren des Interim-Managers:
- Umfassende Erfahrung in Transformationsprojekten
- Schnelle Auffassungsgabe und hohe Einsatzbereitschaft
- Kommunikationsstärke und ausgeprägte emotionale Kompetenz
2. Durch starkes Wachstum von Produktionsanlagen in politisch unsicheren Staaten sind zu große unternehmerische Risiken aufgebaut worden. Die Fertigung soll auf das Stammwerk in der DACH-Region konzentriert und die Zwischenholding für die internationalen Gesellschaften aufgelöst werden. Der Gesellschafter beauftragt einen Interim-Manager als CRO, um durch den Verkauf der internationalen Produktionsgesellschaften sowie die Auflösung der Zwischenholding das Unternehmen zu stabilisieren.
Erfolgsfaktoren des Interim-Managers für diese Herausforderung:
- Exzellente (Multi-)Projektmanagement- und Kommunikationsfähigkeiten
- Profunde Expertise in Transaktionsprozesse und Mergers & Acquisitions (M&A)
- Verhandlungsstärke und ausgeprägte „Hands-On-Mentalität“
3. Eine Branchenrezession verursacht einen starken Preisverfall. Das operative Geschäft wird stark negativ. Die hierdurch entstehende Ergebnis- und Liquiditätskrise kann nur zügigen und professionellen Abverkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen bereinigt werden. Hierzu wird durch den Gesellschafter/die Geschäftsführung ein spezialisierter Interim-Manager beauftragt:
Erfolgsfaktoren des Interim-Managers für diese Herausforderung:
- Exzellente (Multi-)Projektmanagementfähigkeiten
- Umfassende Erfahrung in Mergers & Acquisitions (M&A)
- Belastbares Netzwerk potenzieller Erwerber
4. Das Restrukturierungskonzept, welches aufgrund einer Ergebnisverschlechterung beauftragt wurde, stößt auf den massiven Widerstand des Betriebsrates. Dieser droht mit der Einschaltung einer gewerkschaftsnahen Unternehmensberatung (auf Kosten des Unternehmens). Die Gesellschafter mandatieren einen Interim-Manager als Geschäftsführer bzw. Generalbevollmächtigten, um mit dem Betriebsrat eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre wieder aufzubauen.
Erfolgsfaktoren des Interim-Managers für diese Herausforderung:
- Umfassende Restrukturierungserfahrung
- Hohe persönliche Integrität
- Ausgeprägte Kommunikations- und Verhandlungsstärke
5. Bei einem insolventen Maschinenbau-Unternehmen sind mehrere Maschinen in Produktion, die einen großen Liquiditätsüberschuss bei vertragsgemäßer Auslieferung erzeugen würden, deren geplante Fertigstellungstermine jedoch über den Stilllegungstermin des Unternehmens hinausgeht. Der Insolvenzverwalter mandatiert einen Interim-Manager als CRO bzw. Projektleiter mit der Aufgabe, die Fertigstellung und vertragsgemäße Auslieferung der Maschinen sicher zu stellen.
Erfolgsfaktoren des Interim-Managers für diese Herausforderung:
- Profunde Erfahrung im Insolvenzumfeld
- Hohe persönliche Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft
- Ausgeprägter Pragmatismus und Verhandlungsstärke
6. Bei einem zum Verkauf stehenden Tochterunternehmen wechselt der Geschäftsführer kurzfristig in ein anderes Unternehmen. Die Gesamtunternehmensführung beauftragt einen Interim-Manager als Geschäftsführer mit der der Aufgabenstellung, die Geschäftsführungsfunktion zu übernehmen und insbesondere den beauftragten M&A-Spezialisten bei der Vorbereitung und Umsetzung des Transaktionsprozesses professionell zu unterstützen.
Erfolgsfaktoren des Interim-Managers:
- Umfassende Erfahrung in M&A-/Transaktionsprozessen
- Führungserfahrung in Sondersituationen
- Ausgeprägte „Hands-On-Mentalität“ und Belastbarkeit unter Zeitdruck
Benötigen Sie einen Interim-Manager, der auch unter hoher operativer Belastung das zentrale Ziel im Blick behält und Ihre Mitarbeiter, aber auch andere wichtige Interessengruppen („Stakeholder“) bestmöglich einbindet? Dann sollten wir miteinander reden. Schreiben Sie hierzu einfach eine E-Mail an: aslange@aslange.de oder rufen Sie mich an: 0176/61674122